Baustoff Holz


Der Baustoff Holz – Mit Vorurteilen Aufräumen 

Holz brennt leicht:

Holz enthält bis zu 15 % Wasser, das bei einem Brand erst einmal verdampfen muss. Bei richtigem baulichen Brandschutz halten Holzbalken länger als Betonpfeiler oder Stahlträger. Die beim Brand entstehende Kohleschicht wirkt wie eine Art Schutzmantel. Im Brandfall gefährden die Rauchgase von brennendem Holz den Menschen weniger als hochgiftige Gase aus dem Verschwelen von Kunststoffen.

Holz wird feucht:

Holz wird als Baustoff auch in feuchter Umgebung, wie Saunen, Hallenbädern, Badezimmern etc. eingesetzt. Dies deshalb, weil Holz feuchtigkeitsregulierend wirkt. Wichtig ist, dass das feucht gewordene Holz auch wieder trocknen kann.

Holz wird von Schädlingen befallen:

Grundsätzlich sind Konstruktionen so genau und sauber auszuführen, dass ein Schädlingsbefall nicht möglich ist. Generell gibt es 3 Möglichkeiten des Holzschutzes:

Den baulichen bzw. konstruktiven Holzschutz
Das Bauwerk bzw. der Bauteil ist so auszuführen, dass Holz nicht feucht und damit anfällig werden kann (z. B. mit Dachvorsprüngen oder hinterlüfteten Verschalungen)

Den natürlichen Holzschutz
Natürliche Anstriche mit Mitteln wie z. B. Wachse oder Öle

•Den chemischen Holzschutz
Imprägnieren von Holz mit chemischen Mitteln. Dieser verliert aber immer mehr an Bedeutung, da z. B. Holz nicht mehr imprägniert werden muss, wenn es technisch getrocknet wurde.

Holz ist nicht robust:

Holz ist im Verhältnis zu seiner hohen Festigkeit relativ leicht und äußerst belastbar. Das belegen zahlreiche Holzkonstruktionen, wie Hallen, Brücken, Industriebauten, Kindergärten etc. Sichtbare und begehbare Gebäude sowie Konstruktionen sind dafür der beste Beweis.

Holz dämmt schlecht:

Die Zellstruktur des Holzes speichert Wärme. Deshalb ist Holz ein ganz schlechter Wärmeleiter, was sich wiederum als Vorteil für die Dämmung erweist.

Holz ist teuer:

Bauen mit Holz ist eine gute Möglichkeit Geld zu sparen. Besonders einheimische Hölzer, wie die Fichte, sind in der Regel sehr preiswert. Zudem kann der Bauherr viele Leistungen in Eigenregie erbringen, da sich Holz relativ leicht bearbeiten lässt.

Holz hat eine schlechte Ökobilanz:

Vor Verwitterung geschütztes Holz altert nicht. Mit angemessener Instandhaltung bleibt der Wert des Hauses langfristig erhalten. Als Beweis dienen die Altstädte mit Fachwerkhäusern zum Teil aus dem 13. Jahrhundert. Oder: Venedig – die Lagunenstadt steht seit über 800 Jahren auf Holzpfählen im Wasser.

Holz ist hellhörig:

Bei richtiger Konstruktion und Ausführung mit mehrschaligen Bauteilen lässt sich problemlos Schutz vor Lärm von außen erreichen. Hinzu kommen die ohnehin erforderlichen dicken Dämmstoffschichten.

Holz wird knapp:

Die Forstwirtschaft arbeitet nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit, d. h. es wird nicht mehr Holz geschlagen, als nachwächst. In Deutschland werden nur zwei Drittel des Holzes genutzt. Ein Großteil fällt bei der ohnehin notwendigen Durchforstung der Wälder an.